Studie zur Kodexakzeptanz 2013: Dax-Konzerne befolgen Regelwerk für gute Unternehmensführung

Die Studie „Kodexakzeptanz 2013: Analyse der Entsprechenserklärungen zum Deutschen Corporate Governance Kodex“ des Centers for Corporate Governance (CCG) der HHL Leipzig Graduate School of Management untersucht das Compliance-Verhalten deutscher Aktiengesellschaften in Bezug auf den Deutschen Corporate Governance Kodex.

Die wesentlichen Ergebnisse beinhalten u.a.:

  • Grundsätzlich akzeptieren die Unternehmen weite Teile des DCGK, was sich in einem hohen Niveau der Entsprechensquoten niederschlägt. Nur eine Minderheit der untersuchten Unternehmen lehnt mehr als 10 Prozent der Kodexempfehlungen ab.
  • Auf Ebene der einzelnen Kodexkapitel zeigen sich Abweichungen insbesondere in Kapitel 3 (Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat), Kapitel 4 (Vorstand) und Kapitel 5 (Aufsichtsrat). Ablehnung erfahren im Besonderen Empfehlungen zum Abfindungs-Cap in Vorstands-verträgen, zu den Aufgaben des Aufsichtsrats, der Aufsichtsratszusammensetzung sowie der Aufsichtsratsvergütung.
  • Gesellschaften in Streubesitz weisen höhere Entsprechensgrade auf – ein aus ökonomischer Sicht wünschenswerter „Substitutionseffekt“ zwischen DCGK und externer Governance-Struktur der Unternehmen. 
  • Gegenüber der Vorjahresuntersuchung zeigt sich eine deutliche Verbesserung in den Teilbereichen Transparenz und Anreizsysteme. Der Teilbereich Vielfalt innerhalb der Unternehmensorgane weist jedoch weiterhin die höchste Heterogenität auf: Während im Durchschnitt 89 Prozent der Indexbestandteile durch die untersuchten Unternehmen erfüllt werden, zeigen sich jedoch auch mehrmalige Minimalwerte von 33 Prozent.

Die vollständige Studie ist abrufbar unter http://www.hhl.de/faculty-research/centers/center-for-corporate-governance-ccg/kodexakzeptanz-2013

 

Aufsichtsratsvergütung: Gehaltsplus von 40% für Dax-Chefaufseher

Im Mittel haben die Aufsichtsratsvorsitzenden der 30 Dax-Konzerne 2012 zehn Prozent mehr als im Vorjahr verdient. Abgeschlagen an der Spitze der Topverdiener ist VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech, der Aufsichtsvorsitzende von Volkswagen, dessen Vergütung allein bei 1,1 Millionen Euro lag. Grund war die außerordentlich hohe variable Erfolgsbeteiligung von mehr als 900.000 Euro.

Deutschlands Chefaufseher profitieren von der guten wirtschaftlichen Lage der Unternehmen. Die Aufsichratsvorsitzenden der 30 Dax-Konzerne haben im vergangenen Jahr durchschnittlich 346.000 Euro für ihr Mandat erhalten, das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Das ergaben Berechnungen des Handelsblatts (Montagausgabe). Damit ist die Aufsichtsratsvergütung der DAX-Konzerne in den vergangenen fünf Jahren um 40 Prozent gestiegen.

Die Gehaltsrangliste der DAX-Aufsichtsratschefs ist auf den Seiten des Handelsblatt abrufbar unter http://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/koepfe/aufsichtsratsverguetung-dickes-gehaltsplus-fuer-dax-chefaufseher/8100520.html

Amnestie für korrupte Mitarbeiter von ThyssenKrupp

Mitarbeiter von ThyssenKrupp brauchen keine Konsequenzen zu befürchten, wenn sie innerhalb der nächsten zwei Monate Kartell- oder Korruptionsfälle freiwillig, wahrheitsgemäß und umfassend offenbaren. Das berichtet das Handelsblatt.

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Müller gibt Vorsitz von Corporate-Governance-Kommission ab

Bei der Expertenkommission der Bundesregierung für gute Unternehmensführung (Corporate Governance) zeichnet sich ein Führungswechsel ab. Commerzbank-Chefaufseher Klaus- Peter Müller gibt im Laufe dieses Jahres seinen Posten ab.

Entsprechende Medienberichte wurden der Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen der Kommission bestätigt. Bereits Ende vergangenen Jahres habe Müller Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) über seine Pläne informiert, den Vorsitz nach fünf Jahren niederzulegen.

Über einen Nachfolger sei noch nicht entschieden; ein neuer Vorsitzender werde aber aller Voraussicht nach auf der Jahreskonferenz der Kommission am 12./13. Juni vorgestellt.  „Das heißt aber nicht, dass dann umgehend der Stab übergeben wird“, hieß es aus Komissionskreisen. Zudem wurde betont, dass die Entscheidung nicht mit der aktuellen Debatte um eine Begrenzung der Managergehälter zusammenhänge.

Quelle: dpa/Handelsblatt

Women-on-Board-Index 2013

Unter den 160 DAX-Unternehmen hat Telefónica Deutschland den höchsten Anteil von Frauen in Führungspositionen und ist damit neuer Spitzenreiter des Women-on-Board-Index. 

Der WoB-Index basiert auf den ermittelten Zahlen und liefert nach Einschätzung der Initiative „Frauen in die Aufsichtsräte“ (FidAR) ein ernüchterndes Ergebnis: 12 Jahre nach der Selbstverpflichtungserklärung der deutschen Wirtschaft, den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen, und 4 Jahre nach der Aufnahme der Forderung nach mehr Vielfalt in den Deutschen Corporate Governance Kodex liegt der kumulierte Anteil von Frauen bei 11,1 Prozent (Stand 31.03.2013). Bei einem Zuwachs von 4,6 Prozentpunkten innerhalb der vergangenen 2 Jahre nur eine marginale Verbesserung.

Der Anstieg geht nach Ansicht von Fidar-Präsidenten Monika Schulz-Strelow jedoch noch zu langsam: „Ohne gesetzliche Quote fehlt der Druck für eine echte Veränderungswelle.“

Die detaillierte Studie zum WoB-Index können Sie hier herunterladen.

Neue Aufsichtsrats-Studie von Odgers Berndtson

Das Personalberatungsunternehmen Odgers Berndtson hat vor kurzem seine dritte jährliche Befragung von Aufsichtsratsvorsitzenden deutscher börsennotierter Unternehmen vorgestellt. 

Vor dem Hintergrund bestehender Gesetze, das VorstAG sowie der Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) erhöhen sich die Anforderungen an die Unternehmen, der Qualifikationen sowie der persönlichen Haftungsrisiken der Aufsichtsräte. 

Ziel der Befragung, die in 2012 durchgeführt wurde, war es, zu ermitteln, wie Aufsichtsratsvorsitzende Unabhängigkeit definieren, welchen Stellenwert sie dem Kriterium Unabhängigkeit für die Zusammensetzung ihres Gremiums beimessen und wie die Chefkontrolleure Schadenersatzrisiken, die sich für sie aus ihrer Aufsichtstätigkeit ergeben, minimieren. Außerdem wurde untersucht, welche Maßnahmen das Board zur Professionalisierung der Aufsicht eingeleitet hat.

Die Studienergebnisse finden Sie unter http://www.odgersberndtson.de/fileadmin/uploads/germany/Documents/Studien/AR-Studie_2012.pdf

Leaders Parliament: Manager für Begrenzung von Spitzengehältern

In der aktuellen Debatte um Spitzengehälter in der deutschen Wirtschaft fordert auch eine Mehrheit der Führungskräfte eine Obergrenzen. In der Leaders Parliament-Umfrage, die von der „Welt am Sonntag“ und der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants durchgeführt wurde, sprachen sich 24,3 Prozent der Befragten für strengere Regeln der Managergehälter aus, weil Gehaltsexzesse nicht länger vermittelbar seien.

Weitere 52,7 Prozent sind ebenfalls für eine Begrenzung, jedoch sollen Aufsichtsräte und Vorstände hierbei eigenverantwortlich handeln. Lediglich 22,5 Prozent der Befragten lehnen jedwede Eingriffe ab.

Klaus-Peter Müller, der Vorsitzende der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex, befürworten, wenn die Hauptversammlung der Aktionäre künftig über die Verdienste der Wirtschaftselite in börsennotierten Aktiengesellschaften abstimmen lassen würde. Schon heute stellen 30 Unternehmen im DAX ihre Vergütungssysteme der Hauptversammlung zur Abstimmung – jedoch ist dieses Votum bislang nicht bindend. „Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Aufsichtsrat das Risiko auf sich nimmt und ein Votum der Eigentümerversammlung einfach übergeht.“, so Müller.

Joachim Schwalbach, Management-Professor der Berliner Humboldt-Universität, verdeutlicht nochmals die Entwicklung der Gehälter der DAX-Spitzenkräfte: In den vergangenen 25 Jahren gab es einen Anstieg um 713 Prozent. 1997 habe ein Vorstandsmitglied im Schnitt das 19fache seiner Beschäftigten verdient, 2011 sei es bereits das 54fache gewesen.

Quelle: dapd

Towers-Watson-Studie: Aufsichtsratsvergütung DAX 2012

Die Chefaufseher der DAX-Konzerne haben in 2012 durchschnittlich 312.000 Euro verdient. Das sind rund 8 Prozent mehr als im Vorjahr, wie aus einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Towers Watson hervorgeht.

Der Anstieg liegen zum einen an den Unternehmenserfolgen der Unternehmen, da die Aufsichtsratsvergütung häufig an Kennzahlen wie das Ergebnis pro Aktie gekoppelt ist. Andererseits spielt der individuelle Arbeitsaufwand (bspw. für die Mitgliedschaft in Ausschüssen) sowie Veränderungen in der Zusammensetzung der Vergütung eine entscheidende Rolle. Die Ergebnisse zeigen, dass einige Unternehmen ihre Aufsichtsratsvergütung auf eine erhöhte Festvergütung ohne Boni/Tantieme umgestellt oder die langfristige variable Vergütung ausgebaut haben.

Die Towers-Watson-Studie ‚Aufsichtsratsvergütung DAX 2012‘ wurde zum elften Mal in Folge durchgeführt und bietet die aktuellste Vergütungsprognose. Sie beruht auf Berechnungen von Towers Watson auf Basis von Analystenschätzungen zur Geschäftsentwicklung für 2012 sowie auf den Satzungen der Unternehmen. Die Berechnungen wurden im Vorfeld den Investor-Relations-Abteilungen der DAX-Unternehmen vorgelegt.

Mehr Informationen unter http://www.towerswatson.com/de-DE/Press/2012/10/aufsichtsratsvergutung-neu-definiert

 

Vorschläge für Kodexänderungen 2013 veröffentlicht

Die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex hat Formulierungsvorschläge für Änderungen am Kodex für börsennotierte deutsche Aktiengesellschaften veröffentlicht.

Enthalten sind unter anderem Vorschläge zur Verschlankung und besseren Lesbarkeit des Kodexes, Empfehlungen zur Vorstandsvergütung für mehr Transparenz und bessere Vergleichbarkeit sowie Regelungen zu unternehmensspezifischer Deckelung der Gesamtbezüge.

Die interessierte Öffentlichkeit kann die vorgeschlagenen Anpassungen bis zum 15. März 2013 schriftlich kommentieren. Pressemitteilung, Änderungsvorschläge sowie Aufruf zur Kommentierung stehen auf der Homepage der Regierungskommission zur Verfügung. Weiterführende Informationen unter www.corporate-governance-code.de/ger/news/