Thomson Reuters Studie: Chancen-/Risiko-Radar 2013

Der Aufbau eines Risiko Management Systems (RMS) bzw. Compliance Management Systems (CMS) ist in den meisten Unternehmen in den meisten Fällen noch immer durch negative Vorfälle in der Vergangenheit oder äußeren Druck getrieben. Zu dem Ergebnis
kommt der „Chancen-/Risiko-Radar 2013“ von Thomson Reuters und RiskNet. Für die
Studie wurden 586 Risikomanagement-Experten aus deutschsprachigen Unternehmen
aller Branchen befragt.

Demnach gaben fast 3/4 aller Teilnehmer an, dass der Hauptmotivator in ihrem Unternehmen für die Einrichtung eines RMS bzw. CMS historische Erfahrungen seien, gefolgt von regulatorischen Veränderungen, die rund die Hälfte als wesentlichen Treiber für die Einrichtung entsprechender Systeme sieht. Aber auch an anderen Stellen zeigt die Untersuchung, dass die Befragten sich dem Thema eher mit einer negativen Grundhaltung nähern: So beschreiben 59 Prozent der Befragten den Nutzen ihres RMS allein durch die Vermeidung von Risiken. Diese Einstellung überrascht wenig – zeigt die Studie doch zudem, dass lediglich 27 Prozent jemals den betriebswirtschaftlichen Mehrwert, den ihr RMS/CMS dem Unternehmen liefert, gemessen haben.

Die Studie ist abrufbar unter http://images.info.accelus.thomsonreuters.biz/Web/ThomsonReutersGRC/%7B90efa079-bfa4-4f30-9828-b355fc842c44%7D_Chancen-Risiko-Radar_final-survey.pdf

Quelle: finance magazin

 

Studie: Recruiting qualifizierter Manager

Welche Ansätze gibt es, qualifizierte Manager für ein Unternehmen zu begeistern? Viral Acharya (New York University), Marc Gabarro (Erasmus University) und Paolo Volpin (London Business School) haben das kürzlich einmal genauer untersucht.

Und sie sind auf einen erstaunlichen Zusammenhang gestoßen: Nein, Geld ist tatsächlich nicht die einzige Währung. Manche Konzerne weichen stattdessen die Aufsicht ihrer Manager auf, so die Erkenntnisse. Sie regulieren nicht so streng, was diese Manager machen dürfen und was nicht. Sie setzen darauf, dass diese größere Freiheit selber schon ein Anreiz ist. Die Wissenschaftler haben entdeckt, dass sich besonders größere Konzerne so verhalten.

Statt das lauthals zu beklagen, widersprechen die drei Wissenschaftler allerdings der landläufigen Vermutung, dass das alles schlecht sei. Nein, es sei nicht automatisch so, dass Manager die laxeren Regeln ausnutzten, um sich zu bereichern oder um sonst wie zweifelhafte Unternehmensentscheidungen zu treffen. Weil es ja gerade die besseren, talentierteren Manager seien, die das Angebot zu laxerer Aufsicht erhielten – und weil bessere Manager so etwas auch zu schätzen wüssten –, sei das Ergebnis häufig ziemlich gut.

Die vollständige Studie finden Sie unter http://pages.stern.nyu.edu/~sternfin/vacharya/public_html/AGV_paper_110512.pdf

Quelle: Die ZEIT

Boardroom-Studie 2012

Das Personalunternehmen Heads! hat in wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Till Talaulicar (Universität Erfurt) eine Bestandsaufnahme zur Lage und Weiterentwicklung der Corporate Governance in Deutschland durchgeführt. 

Die Befunde der Studie deuten unter anderem darauf hin, dass bei wesentlichen Strukturmerkmalen eine große Gestaltungsvielfalt besteht. Diese Gestaltungsoptionen werden in deutschen Aufsichtsräten zudem auf sehr unterschiedliche Weise genutzt. Die vorgenommenen Auswertungen zeigen, dass sich die ermittelten Strukturtypen nicht systematisch in ihrer Unternehmensperformance unterscheiden. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass sich die Strukturtypen praktisch unterschiedlich ausformen lassen und sich ihre Erfolgsträchtigkeit letztlich nach den konkreten Handlungen und Verhaltensweisen richtet, denen die einzelnen Aufsichtsratsmitglieder innerhalb dieser Strukturarrangements nachgehen. Der Fokus ist im Weiteren daher stärker auf die Aufsichtsratsprozesse zu richten, die sich in Abhängigkeit bestimmter Strukturgestaltungen ergeben.

Die Management Summary mit ihren ausgearbeiteten 10 Befunden finden Sie unter http://www.heads.eu/documents/Heads_BoardStudie-Summary_Screen.pdf

Viviane Reding: Die Quote der Vernunft

Mit einer flexiblen Verfahrensquote will die EU-Kommission den Frauenanteil in den Unternehmensspitzen signifikant steigern. Die weiblichen Talente sind da – sie müssen nur gefördert werden. In der „Welt“ stellt Viviane Reding, EU-Justizkommissarin und Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Ihren Standpunkt zur aktuellen Debatte zur Frauenquote vor. 

Das Thema mobilisiert. Und es polarisiert. Dabei sind sich fast alle Befürworter und Gegner in einem entscheidenden Punkt längst einig: Wir brauchen mehr Frauen in den Spitzenpositionen der Wirtschaft. Reding warnt vor Quotenfrauen, die nur aufgrund ihres Geschlechtes, aber nicht wegen ihres Könnens an die Spitze gerufen werden. Der Prozess bedarf keiner aggressiven Regulierung , sondern vernünftige Resultate.

Der Vorschlag der EU-Kommission ebne einen Weg für eine deutliche Stärkung des Frauenanteils in den Führungspositionen der Wirtschaft, der zugleich der nationalen Politik in den Mitgliedsstaaten wie den betroffenen Unternehmen erhebliche Spielräume bei der Umsetzung lässt.

Den vollständigen Artikel finden Sie unter http://www.welt.de/print/welt_kompakt/debatte/article111869812/Die-Quote-der-Vernunft.html

 

„Deutsches Institut für Compliance“ in Berlin gegründet

Berlin. Heute hat sich in einer konstituierenden Sitzung das „Deutsche Institut für Compliance“ in Berlin gegründet. Aufgrund gehäufter Skandale in deutschen Unternehmen haben einige der betroffenen Firmen, aber auch weitere Unternehmen, das Institut ins Leben gerufen, wie die „Rheinische Post“ berichtet.

Zu den Gründungsmitgliedern gehören u.a. die Deutsche Telekom, Siemens, Ferrostaal, MAN, Metro, Deutsche Post, Talanx, Henkel, Infineon, Merck, RWE, Sanofi, SAP, ENBW sowie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. Das Institut hat zum Ziel, den Unternehmen beim Wissensaustausch zu unterstützen und neue Skandale zu verhindern.

Weitere Informationen zum Deutschen Institut für Compliance unter http://www.dico-ev.de

EU-Justizkommissarin Reding scheitert mit Vorstoß zur Frauenquote

EU-Kommissarin Reding fordert eine EU-weite Frauenquote für Aufsichtsräte. Doch nun hat die EU-Kommission nach heftiger Diskussion die Entscheidung vertagt. Die Idee einer Zwangsquote ist gescheitert.

Die von der EU-Justizkommissarin Viviane Reding propagierte Frauenquote für börsennotierte Unternehmen ist vom Tisch. Die Europäische Kommission hat die Entscheidung über den Vorschlag Redings am Dienstag nach heftiger Diskussion vertagt, nachdem sich eine klare Mehrheit der Kommissare dagegen abgezeichnet hatte. Die Luxemburgerin soll nun bis Mitte November einen neuen Vorschlag erarbeiten. Die von ihr propagierte Zwangsquote soll darin nicht mehr enthalten sein. Es gehe eher darum, Unternehmen mit einem geringen Frauenanteil in Führungspositionen „prozedural“ dazu zu bewegen, diesen auszubauen, hieß es aus der EU-Kommission. Dabei gehe es etwa darum, dass die Benennung in einem fairen, transparenten Verfahren erfolge. Als Zielgröße könne die von Reding angestrebte Quote von 40 Prozent der Aufsichtsratsposten aber durchaus Erwähnung in dem Vorschlag finden. [mehr …]

Corporate Governance und Strategische Allianzen: Auszeichnung für Ökonom Edward Zajac

Prof. Edward Zajac von der Kellogg School of Management an der Northwestern University in Chicago (USA) wird am 5. Oktober 2012 Ehrendoktor am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität Berlin. Der Wirtschaftswissenschaftler  wird für seine richtungsweisenden Arbeiten in den Bereichen Corporate Governance und Strategische Allianzen ausgezeichnet.

Edward Zajac gilt als weltweit führender Forscher im Bereich des Strategischen Managements, hier vor allem auf den Gebieten Corporate Governance und Strategische Allianzen. Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität Berlin ehrt den US-Amerikaner mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde besonders für seine Arbeiten zum Symbolischen Management organisationalen Handelns. „Es gibt kaum jemanden, der würdiger wäre, den Ehrendoktortitel des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft zu erhalten als Edward Zajac“, sagt der Dekan, Prof. Dr. Ronnie Schöb. „Auf dem Gebiet der Managementforschung, die an der Freien Universität Berlin auf eine lange und erfolgreiche Tradition zurückblickt, hat er herausragende akademische Leistungen erzielt. Seine Arbeiten greifen auf verschiedene wirtschaftswissenschaftliche Methoden zurück und passen damit sehr gut zum Leitbild einer kohärenten Wirtschaftswissenschaft, das wir an der Freien Universität pflegen.“

Zajac zeigt durch seine Forschung, dass Topmanager externe Ansprüche (etwa von Aktionären) befriedigen können, indem sie neue Corporate-Governance-Mechanismen ankündigen, ohne sie jemals umzusetzen. Beispielsweise konnte er empirisch nachweisen, dass bereits die angekündigte Einführung variabler Entlohnungssysteme für Vorstände den Aktienkurs steigen lässt, ohne dass diesen Worten tatsächlich Taten folgen müssen.

Edward Zajac ist seit 1993 James F. Beré Professor of Management & Organizations und Direktor des Center for Research on Strategic Alliances an der Kellogg School of Management der Northwestern University /USA). 1996 wurde er mit dem „Sidney J. Levy-Lehrpreis“ ausgezeichnet. Edward Zajac ist einer der drei Herausgeber des Strategic Management Journals, eine der führenden Managementzeitschriften weltweit.

Zeit und Ort

  • Freitag, 5. Oktober 2012, 11.00 Uhr
  • Freie Universität Berlin, Henry-Ford-Bau, Akademischer Senatssaal (1.Stock), Garystraße 35, 14195 Berlin (U-Bhf. Thielplatz, U 3)

Weitere Informationen

Prof. Dr. Thomas Mellewigt, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, Telefon: 030 / 838-52845, E-Mail: ls-mellewigt@wiwiss.fu-berlin.de

Um Anmeldung wird gebeten unter der E-Mail-Adresse ls-mellewigt@wiwiss.fu-berlin.de

 

Corporate Governance „Vorstandsgehälter bergen Sprengstoff“

Frankfurt/M. – Der Deutsche Corporate-Governance-Kodex gibt seit zehn Jahren den Rahmen für verantwortungsvolle Unternehmensführung vor. Der geistige Vater der Regeln, der Frankfurter Wirtschaftsrechtler Theodor Baums, will die Transparenzvorschriften erweitern.

In einem ausführlichen Interview diskutiert Baums über gute Unternehmensführung und die Notwendigkeit Gehälter und Pensionsansprüche von Vorständen und Aufsichtsräten zu veröffentlichen.

Das Interview ist abrufbar unter http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.corporate-governance-vorstandsgehaelter-bergen-sprengstoff-page1.48dcd7b9-6a46-4d00-8719-29a13ae029ca.html

Zur Person

Theodor Baums, 65, hat eine Professur für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht in Frankfurt. Neben Jura hat er katholische Theologie studiert. Er ist Mitglied der Regierungskommission Corporate Governance, des Bafin-Fachbeirats und des Beirates der EU-Kommission für Corporate Governance.

Seit 2002 gibt es den Deutschen Corporate-Governance-Kodex, ein Regelwerk für gute Unternehmensführung. Jede börsennotierte AG muss angeben, ob sie sich daran hält.

Personalberatungsstudie: Volkswagen hat den schlechtesten Aufsichtsrat

Die Personalberatung Heidrick & Struggles hat für die „Welt am Sonntag“ die Aufsichtsräte der 30 größten börsennotierten Konzerne Deutschlands durchleuchtet – und anhand der online verfügbaren biografischen Daten der Kontrolleure untersucht, inwiefern die Gremien Kriterien wie Erfahrungsbreite, Unabhängigkeit und Vielfalt erfüllen.

Wie so viele Unternehmen schmückte sich auch der VW-Konzern jüngst mit der Berufung eines weiblichen Aufsichtsrats – die Personalie der Wolfsburger sorgte dennoch für besondere Aufmerksamkeit: Ausgerechnet Ursula Piëch, die Frau des Konzernpatriarchen, werde fortan im Zentrum der Macht Strippen ziehen, ließ der Autoriese mitteilen.

Aufsehen erregt dabei jedoch nicht in erster Linie der Vormarsch der Frauen in den Zirkeln, die lange Zeit Männern vorbehalten waren, sondern die zunehmende Ballung der Macht in den Händen der Eignerfamilien: Mit der Wahl von Ursula Piëch stellen die Piëchs und Porsches inzwischen fünf von zehn Aufsichtsräten der Kapitalseite bei Volkswagen – was nach Ansicht von Kritikern der erwünschten Unabhängigkeit der Aufseher klar zuwiderläuft. [mehr…]

Credit Suisse Studie: Trägt Gender Diversity zum Unternehmenserfolg bei?

 

Starke Frauen – starke Unternehmen?

In den vergangenen sechs Jahren entwickelte sich der Aktienkurs von Unternehmen mit mindestens einer Frau in der Geschäftsleitung besser als von anderen Firmen. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie „Gender Diversity and the Impact on Corporate Performance“ des Credit Suisse Research Institutes. Die Studie untersuchte fast 2400 Unternehmen, die seit 2005 Frauen in der Geschäftleitung bzw. eine rein männliche Führung haben.

Die Studie ergab, dass Firmen mit mindestens einer Frau im Vorstand oder Aufsichtsrat eine höhere durchschnittliche Eigenkapitalrendite, weniger Verschuldung, ein besseres durchschnittliches Wachstum und höhere Preis-/Buchwerte liefern würden. Vermutet wird als Ursache, dass eine ausgewogenere Geschäftsleitung für etwas weniger Volatilität und etwas mehr Ausgeglichenheit über einen Wirtschaftszyklus sorgt.

Erfahren Sie mehr auf den Seiten der CREDIT SUISSE oder lesen Sie die vollständige Studie unter https://infocus.credit-suisse.com/data/_product_documents/_articles/360157/cs_women_in_leading_positions_FINAL.PDF