PwC-Studie: Deutschland verbessert sich überdurchschnittlich im PwC Women in Work Index

Die Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau war zuletzt ein großes Thema. Eine weltweite Studie von PwC  bestätigt, dass Deutschland bei diesem Thema – trotz starker Verbesserung – noch hinterher hinkt.

Die Studie zeigt aber auch: Weibliche Arbeitskräfte sind von enormer Bedeutung für die hiesige Wirtschaft. Zunehmend sind Frauen erwerbstätig, jedoch nur wenige in schaffen es in die Spitzenpositionen der Konzerne.

Frauenquoten zeigen Wirkung – aber nicht überall

Im Mittel sind in Deutschland nur 3% der Aufsichtsratsmitglieder weiblich. Um ihren Anteil zu erhöhen, werden aktuell Frauenquoten diskutiert, ein Modell, das international unterschiedlich erfolgreich ist. Norwegen hat bereits 2008 eine Frauenquote eingeführt. Der Anteil an Frauen in Führungspositionen liegt bereits bei 40%, ein einsamer Spitzenwert in Europa. Anders zeigt sich das Bild in Italien und den Niederlanden, die trotz Frauenquoten einen unterdurchschnittlichen Anteil an weiblichen Führungskräften haben. Bei der Lohngleichheit zwischen Mann und Frau liegt die Schweiz auf den hinteren Rängen. „Die Analyse zeigt, dass hierzulande in den letzten zehn Jahren nicht die gleichen Fortschritte erzielen werden konnten wie beispielsweise in Grossbritannien“, erklärt Joanne Burgener, Partner und Diversity Leader bei PwC Schweiz.

Die Studienergebnisse sind abrufbar unter http://www.presseportal.ch/showbin.htx?id=100026459&type=document&action=download&attname=pwcwomeninworkindexreport.pdf

Women-on-Board-Index 2013

Unter den 160 DAX-Unternehmen hat Telefónica Deutschland den höchsten Anteil von Frauen in Führungspositionen und ist damit neuer Spitzenreiter des Women-on-Board-Index. 

Der WoB-Index basiert auf den ermittelten Zahlen und liefert nach Einschätzung der Initiative „Frauen in die Aufsichtsräte“ (FidAR) ein ernüchterndes Ergebnis: 12 Jahre nach der Selbstverpflichtungserklärung der deutschen Wirtschaft, den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen, und 4 Jahre nach der Aufnahme der Forderung nach mehr Vielfalt in den Deutschen Corporate Governance Kodex liegt der kumulierte Anteil von Frauen bei 11,1 Prozent (Stand 31.03.2013). Bei einem Zuwachs von 4,6 Prozentpunkten innerhalb der vergangenen 2 Jahre nur eine marginale Verbesserung.

Der Anstieg geht nach Ansicht von Fidar-Präsidenten Monika Schulz-Strelow jedoch noch zu langsam: „Ohne gesetzliche Quote fehlt der Druck für eine echte Veränderungswelle.“

Die detaillierte Studie zum WoB-Index können Sie hier herunterladen.

Schweizer Votum über Managergehälter

In der Schweiz haben 67,9 Prozent gegen überzogene Millionenvergütungen für Spitzenmanager gestimmt. Kein einziger der 26 Kantone stimmte dagegen. So viel Zuspruch gab es zuletzt vor 20 Jahren bei der Abstimmung für einen arbeitsfreien Bundesfeiertag.

Zuspruch bekommt das Votum auch von deutschen Politikern, die nun ähnliche Gehaltsgrenzen für deutsche Manager fordern. Der nordrhein-westfälische FDP-Vorsitzende Christian Lindner erklärte im Handelsblatt, dass Führungskräfte und Eigentümer verantwortungsvoll handeln sollten, in dem sie Maß halten und verstärkt auf ihre Außenwirkungen achten. Provisionen in Höhe von 80 Millionen Euro bei der Deutschen Bank seien unvertretbar. „Grenzen für die Freiheit zieht nicht nur das Gesetz, sondern auch das Verantwortungsgefühl“, so Lindner. Damit begrüßt auch die wirtschaftsfreundliche FDP das schweizer Votum gegen überzogene Vergütungen für Manager.

Michael Fuchs, Vize-Fraktionschef der Union, bezeichnete die Abstimmung in der Berliner Zeitung als richtungsweisend. „Es ist besser, wenn die Aktionäre entscheiden, als wenn sich der Staat einmischt,“ betonte Fuchs und könne sich ähnliuche Regelungen auch für das deutsche Aktienrecht vorstellen. Die Aktionäre seien Miteigentümer ihres Unternehmens und hätten daher kein Interesse, ihm zu schaden.

Aus der SPD-Fraktion äußerte sich Joachim Poß: „Dass sogar ein Land mit liberaler Wirtschaftstradition so abstimmt, macht deutlich, dass das Klima sich wandelt.“ Allerdings sei die SPD weiter dafür, die Vergütung von Vorständen und die steuerliche Absetzbarkeit von deren Gehältern gesetzlich zu begrenzen.

Quelle: Deutschlandfunk, 04.03.2012

Boardroom-Studie 2012

Das Personalunternehmen Heads! hat in wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Till Talaulicar (Universität Erfurt) eine Bestandsaufnahme zur Lage und Weiterentwicklung der Corporate Governance in Deutschland durchgeführt. 

Die Befunde der Studie deuten unter anderem darauf hin, dass bei wesentlichen Strukturmerkmalen eine große Gestaltungsvielfalt besteht. Diese Gestaltungsoptionen werden in deutschen Aufsichtsräten zudem auf sehr unterschiedliche Weise genutzt. Die vorgenommenen Auswertungen zeigen, dass sich die ermittelten Strukturtypen nicht systematisch in ihrer Unternehmensperformance unterscheiden. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass sich die Strukturtypen praktisch unterschiedlich ausformen lassen und sich ihre Erfolgsträchtigkeit letztlich nach den konkreten Handlungen und Verhaltensweisen richtet, denen die einzelnen Aufsichtsratsmitglieder innerhalb dieser Strukturarrangements nachgehen. Der Fokus ist im Weiteren daher stärker auf die Aufsichtsratsprozesse zu richten, die sich in Abhängigkeit bestimmter Strukturgestaltungen ergeben.

Die Management Summary mit ihren ausgearbeiteten 10 Befunden finden Sie unter http://www.heads.eu/documents/Heads_BoardStudie-Summary_Screen.pdf

Ernst&Young Studie: Mixed Leadership hat positiven Einfluss auf Unternehmensperformance

Der Anteil an Frauen im Spitzengremium der 290 untersuchten börsennotierten Unternehmen Europas ist zwischen 2005 und 2010 von 5 auf 8 % gestiegen. Dennoch haben 58 % der Unternehmen in 2010 ein rein männlich besetztes Vorstandsgremium. Und dies, obwohl sich Unternehmen mit weiblicher Vertretung im Spitzengremium bei den Kennziffern „Umsatz“ und „Gewinn“ im Zeitraum 2005 bis 2010 besser entwickelt haben als Unternehmen ohne.

Ernst&Young hat den Einfluss auf die Unternehmensperformance gemischter Führungsteams genauer untersucht untersucht. Die Ergebnisse finden Sie unter Ernst&Young: Mixed Leadership 2012 

Studie: European Board Diversity Analysis 2012

Zum fünften Mal seit 2004 hat das Schweizer Unternehmen Egon Zehnder International die Zusammensetzung von Aufsichtsräten und Vorständen der größten europäischen Unternehmen untersucht.

Bei der Besetzung von Spitzengremien mit Frauen können deutsche Unternehmen einen starken Anstieg verzeichnen. Hierzulande sind Mitte 2012 insgesamt 12,8 Prozent der Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder weiblich (2010: 8,7 Prozent), in Europa sind es 15,6 Prozent (2010: 12,2 Prozent). Damit liegt der Anstieg in Deutschland prozentual über dem EU-Schnitt (47,1 Prozent im Vergleich zu 27,1 Prozent in Europa, Zeitraum: 2010-2012).

Besonders deutlich ist der Zuwachs bei Neubesetzungen in den letzten zwölf Monaten: 40,7 Prozent aller neuen Führungspositionen sind in Deutschland mit Frauen besetzt worden (im Vergleich zu 30,8 Prozent in Europa).

Egon Zehnder: Mehr Frauen in operativen Positionen notwendig

Ein anderes Bild ergibt sich bei Vorstandsposten. Zwar kann auch hier ein Wachstum verzeichnet werden, allerdings bleibt der Anteil von Frauen im operativen Management auf niedrigem Niveau: 4,5 Prozent der untersuchten Unternehmen haben Frauen im Vorstand (2010 waren es 2,3 Prozent), im Vergleich zu 4,8 Prozent im EU-Schnitt (2010: 4,2 Prozent).

Die vollständige Studie European Board Diversity Analysis 2012 und weiterführende Informationen finden Sie unter http://www.egonzehnder.com/de/clientservice/boardconsulting/publications/publication/id/17500791

Simon Sinek: How great leaders inspire action

Simon Sinek stellt ein einfaches, aber leistungsfähiges Modell für Unternehemr und Führungskräfte vor, wie diese Maßnahmen anstoßen, in dem sie sich mit der scheinbar einfachen Frage „Warum?“ auseinandersetzen. Seine Beispiele sind Apple, Martin Luther King und die Gebrüder Wright.

Frauen in Aufsichtsräten und Führungspositionen der Wirtschaft

Es gibt unterschiedliche Modelle um eine ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern in Führungspositionen in der Wirtschaft zu gewährleisten, wie die Beispiele des Bundes und der Europäischen Kommission zeigen:

Das Bundesfamilienministerium möchte mit der sog. Flexi-Quote den Frauenanteil in Führungspositionen erhöhen, deren Höhe jedoch die Unternehmen selbst festlegen und die sie öffentlich machen zusammen mit dem Zeitpunkt, bis zu dem die angestrebte Quote erreicht werden soll.

Die Europäische Union verfolgt ein anderes Modell: Danach soll die Frauenquote für leitende Stellungen in börsennotierten Unternehmen bis 2015 30 % und bis 2020 40 % betragen. Anfang letzen Jahres forderte EU-Kommissarin Reding börsennotierte Unternehmen auf, das Dokument Women on the Board Pledge for Europe zu unterzeichnen und sich freiwillig zu verpflichten, mehr Frauen in die Führungsetagen zu bringen. Aktuell wirbt die Europäische Union aktiv für dieses Anliegen.