Deloitte-Studie: Pre-Employment-Checks noch wenig verbreitet

Laut einer neuen Studie zur Risikominimierung bei der Personalauswahl sind so genannte Pre-Employment-Checks in Deutschland noch immer kein Thema. Dabei befragte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte DAX- und MDAX-Unternehmen zu ihren Recruitingpraktiken.

Trotz nachweislich hoher Raten von Wirtschaftskriminalität bei Mitarbeitern hält eine deutliche Mehrheit (80 Prozent) der Personalverantwortlichen in Deutschland eine generelle Überprüfung von Bewerbern für nicht erforderlich – nur 15 Prozent halten sie für notwendig.

Auch die Vorlage von Originaldokumenten ist nur für 28 Prozent obligatorisch. Frühere Arbeitgeber werden ebenfalls nur von 28 Prozent von den HR-Verantwortlichen kontaktiert. 44 Prozent erkundigen sich nach einem polizeilichen Führungszeugnis, wenn bestimmte Bereiche im Unternehmen betroffen sind. Nur fünf Prozent kontrollieren routinemäßig die Referenzen der Bewerber.

Dabei können neben Zeugnissen, Zertifikaten, Referenzen und amtlichen Informationsquellen auch Presseveröffentlichungen und das Internet Hinweise zur Integrität von Bewerbern geben. In vielen Unternehmen sind aus datenschutzrechtlichen Gründen jedoch Recherchen über Bewerber und Pre-Employment Screenings umstritten. Dies zeigt sich auch an dem noch immer als unzureichend kritisierten rechtlichen Rahmenbedingungen zum Arbeitnehmerdatenschutz. Im Gegensatz zu den USA und Großbritannien dürfen nur Informationen verwendet werden, die über allgemein zugängliche Suchmaschinen und Datenbanken gefunden werden.

Weiterführende Informationen:

Deloitte (2012): Risikominimierung bei der Personalauswahl: Momentaufnahme zur Lage von Unternehmen in Deutschland.

Simon Sinek: How great leaders inspire action

Simon Sinek stellt ein einfaches, aber leistungsfähiges Modell für Unternehemr und Führungskräfte vor, wie diese Maßnahmen anstoßen, in dem sie sich mit der scheinbar einfachen Frage „Warum?“ auseinandersetzen. Seine Beispiele sind Apple, Martin Luther King und die Gebrüder Wright.

Aufsichtsratssitzung ThyssenKrupp

Nach der Entlassung dreier Vorstände entbrennt im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp eine Debatte um die Zukunft des Vorsitzenden Gerhard Cromme.

In der heutigen Sitzung wird Cromme mit Fragen zu seiner Mitverantwortung für die enormen Fehlinvestitionen im Konzern, Kartellabsprachen, Korruption, Bestechung und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit angeblichen Luxusreisen eines Vorstands konfrontiert. „Es muss eine neue Unternehmenskultur geben“ lautet der Tenor aus Aktionärskreisen.

In Arbeitnehmerkreisen wird Aufsichtsratschef Cromme hingegen verteidigt. Dieser habe mit dem Entschluss vom Mittwoch das Heft des Handelns in die Hand genommen, und somit seine Position gestärkt, hatte Konzernbetriebsratschef Wilhelm Segerath kommentiert.

Erfahren Sie mehr unter

http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE8B604S20121207

http://investigativ.welt.de/2012/12/09/gerhard-cromme-und-das-spiel-mit-dem-aufsichtsrat/

http://www.derwesten.de/wirtschaft/weiter-unruhe-und-wilde-geruechte-bei-thyssen-krupp-id7372052.html

 

ThyssenKrupp: Drei Vorstandsmitglieder müssen Posten räumen

Der Vorstandsvorsitzende Heinrich Hiesinger zieht personelle Konsequenzen aus den aktuellen Korruptions- und Kartellrechtsvorwürfen gegen ThyssenKrupp sowie Milliardenverlusten in Amerika: Der Personalausschuss des Aufsichtsrats empfahl dem Kontrollgremium am Mittwoch, die Verträge von Olaf Berlien, Edwin Eichler und Jürgen Claassen zum 31. Dezember aufzuheben, teilte der Stahlkonzern mit.

„Mit dieser Empfehlung an den Aufsichtsrat trägt der Personalausschuss der Gesamtverantwortung des Vorstands für die Führung der Geschäfte und die Führungskultur des Unternehmens Rechnung“, hieß es aus Konzernkreisen.

Weitere Informationen unter http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:konzernumbau-thyssen-krupp-entlaesst-drei-vorstaende/70125734.html

Siemens: Wenning für Aufsichtsrat nominiert

München (dpa). Siemens will den früheren Bayer-Vorstandschef Werner Wenning in seinen Aufsichtsrat holen, wie das „Manager Magazin“ berichtet. Neben dem 65-jährigen Multiaufsichtsrat und Gérard Mestrallet (GDF Suez) soll der Nominierungsausschuss des Kontrollgremiums auch Güler Sabanci, Chefin des Mischkonzerns Sabanci Holding, zur Wahl auf der Hauptversammlung im Januar vorgeschlagen haben. Das US-Wirtschaftsmagazin „Fortune“ kürte die 57-Jährige kürzlich zu einer der zehn wichtigsten Frauen der Weltwirtschaft.

Quelle: RP

Deutsche Telekom: Weitere Frau rückt laut Medienbericht in den Aufsichtsrat

Bonn. Eine weitere Frau zieht einem Medienbericht zufolge in den Aufsichtsrat der Deutsche Telekom AG ein.

Die ehemalige Managerin des finnischen Handy-Herstellers Nokia Corp. Sari Baldauf soll demnach in den Aufsichtsrat einziehen und dort den ehemaligen SPD-Politiker Hans Martin Bury ersetzen. Das sagten mehrere informierte Personen dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). Die Telekom selbst wollte die Personalie offiziell nicht bestätigen. Nach den Informationen der Wirtschaftszeitung soll die gerichtliche Bestellung Baldaufs aber in den nächsten Tagen erfolgen.

Mit der 1955 in Finnland geborenen promovierten Betriebswirtin sitzt dann die zweite Frau neben der ehemaligen Deutschland-Chefin von Morgan Stanley, Dagmar Kollmann, für die Kapitalseite im Kontrollgremium des Bonner Konzerns. Baldauf ist bereits seit 2008 Mitglied im Aufsichtsrat des Automobilkonzerns Daimler AG.

 

Deutscher Einfluss in Eon-Aufsichtsrat sinkt

Düsseldorf (RP). Der Strom- und Gaskonzern Eon hat sich mit den Arbeitnehmern darauf geeinigt, wie der Aufsichtsrat besetzt sein wird, nachdem Eon wie angekündigt in eine Europäische Gesellschaft SE umgeformt wird. Als Ergebnis geht die bisherige extreme Dominanz der deutschen Vertreter unter den Arbeitnehmervertretern zurück.

Denn mit Eugen Luha aus Bulgarien und Willem Vis aus den Niederlanden kommt nun ein Drittel der sechs Arbeitnehmervertreter aus dem Ausland. Da der Konzern aber in einer ganzen Kette von Ländern wie auch Großbritannien oder Norwegen präsent ist, liegt die breitere Repräsentanz im Zug der Zeit. Intern war bei Eon vereinbart worden, dass die Arbeitnehmervertreter aus mindestens drei Ländern kommen sollen.

Auch der neugewählte Eon-Konzernbetriebsratschef Michael Mittmann wird dem Aufsichtsgremium angehören Auffällig ist, dass Gabriele Gratz in den Rat einziehen wird. Die langjährige Betriebsratschefin bei Eon Ruhrgas ist für ihre eher sozialpartnerschaftliche Haltung im Unternehmen bekannt und steht für die weiter hohe Bedeutung des Gasgeschäftes bei Eon.

Da der neue Aufsichtsrat nur zwölf statt der bisherigen 20 Mitglieder haben wird, war auch eine Auswahl unter den Kapitalvertretern nötig. Ex-Henkel-Chef Ulrich Lehner ist weiterhin dabei, ebenso Telekom-Leiter René Obermann und der frühere Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Wenning. Dank der britischen Baronesse Denise Kingsmill, Karen de Segundo sowie Gratz liegt der Frauenanteil im Eon-Aufsichtsrat künftig bei immerhin 25 Prozent.

Quelle: RP, 17.10.2012 von REINHARD KOWALEWSKY. Abrufbar unter http://nachrichten.rp-online.de/wirtschaft/deutscher-einfluss-in-eon-aufsichtsrat-sinkt-1.3033297

 

 

Praktiker: Veränderungen im Vorsitz von Aufsichtsrat und Vorstand

Die Praktiker AG gab am Freitag bekannt, dass Dr. Erhard F. Grossnigg heute auf Beschluss des Aufsichtsrats den Vorsitz des Kontrollgremiums übernommen hat.

Wie aus einer Pressemitteilung der Baumarktkette hervorgeht, löst Dr. Grossnigg damit den langjährigen Vorsitzenden Dr. Kersten v. Schenck ab, der gestern sein Amt niedergelegt hat. Grossnigg gehört seit dem 2. August 2012 dem Aufsichtsrat der Praktiker AG an.

Zudem hat der amtierende Vorstandsvorsitzende Dr. Kay Hafner um vorzeitige Auflösung seines Vertrags zum Ablauf des 14. Oktober 2012 gebeten. Der Aufsichtsrat hat auf seiner heutigen Sitzung Armin Burger mit Wirkung zum 15. Oktober 2012 zum Nachfolger von Dr. Hafner ernannt. Hafner war Mitte Mai als ehemaliges Aufsichtsratsmitglied interimsweise mit den Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden betraut worden. Burger war wie Grossnigg am 2. August 2012 in den Praktiker-Aufsichtsrat eingetreten und legt mit der Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden sein Aufsichtsratsmandat nieder.

Die aus den Veränderungen entstehenden Vakanzen im Aufsichtsrat sollen kurzfristig wieder besetzt werden. Der Praktiker-Vorstand besteht unverändert aus drei Mitgliedern, neben dem neuen Vorstandsvorsitzenden ist Markus Schürholz für die Finanzen des Unternehmens zuständig, Thomas Heinitz für Einkauf, Logistik und Marketing.

Die Aktie von Praktiker notiert derzeit mit einem Plus von 2,47 Prozent bei 1,66 Euro. (12.10.2012/ac/n/nw)

Unternehmensverfassung: Managern fehlt es an Einsicht

Der Unternehmenskodex soll erneut erneuert werden. Doch es fehlt nicht an neuen Regeln, Gesetzen oder Verordnungen, sondern an der Einsicht des deutschen Top-Managements.

Berlin / Frankfurt/M. Kann man im Alter von zehn Jahren schon so gesetzt sein, dass der Ruf nach Deregulierung so dringlich wird? Man kann! Jedenfalls geht es dem deutschen Corporate Governance Kodex an den Kragen. Zehn Jahre nach der – für Deutschland revolutionären – Reform der Unternehmensverfassung soll wieder reformiert werden.

Weniger ist mehr, lautet die Parole. Die Manager in den Unternehmen ersticken in Regularien. So quälen sie sich nicht nur mit dem Kodex herum, sondern mit Dutzenden Gesetzen und Verordnungen. Die Öffnung Deutschlands für die Weltmärkte, vor allem die Reform des Finanzmarkts, fordert ihren Tribut. Bilanzierung, Haftung, Transparenz und Übernahmen sind in Hunderten Paragrafen geregelt. [mehr…]

Quelle: Handelsblatt

Machtkampf im Aufsichtsrat: Verdi-Chef Bsirske vergrault Deutsche-Bank-Aufseherin

 

Die stellvertretende Aufsichtsratschefin Karin Ruck stellt sich 2013 nicht mehr zur Wahl. Verdi-Chef Frank Bsirske hat ein Auge auf ihren Posten geworfen. Seine Gewerkschaft will ihren Einfluss auf die Bank ausbauen. von Jenny Genger (ftd)

Die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank, Karin Ruck, zieht sich im Machtkampf um ihren einflussreichen Posten zurück. Die 47-jährige Arbeitnehmervertreterin werde sich im kommenden Jahr aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl stellen, teilte die Gewerkschaft Deutscher Bankangestellten-Verband (DBV) am Dienstag mit. Ruck gehört der kleinen Organisation an, die beim größten deutschen Geldinstitut bislang eine starke Stellung hat.

Diese Position macht ihr aber nun die mächtige Arbeitnehmerorganisation Verdi streitig. Gewerkschaftsboss Frank Bsirske, 60, kandidiert bei der anstehenden Aufsichtsratswahl selbst für das Amt des Vizekontrolleurs an der Seite des neuen Aufsichtsratschefs Paul Achleitner – zu dem er ohnehin einen guten Draht haben soll. Bsirske sitzt bereits seit 2010 im Aufsichtsrat der Konzerntochter Postbank. Seit der vollständigen Übernahme gehören die 19.000 Mitarbeiter zur Deutschen Bank. Bei der Postbank ist Verdi traditionell stark vertreten; 70 Prozent der Mitarbeiter sind Verdi-Mitglieder – bei keinem anderen Kreditinstitut in Deutschland ist der Organisationsgrad höher. Bei der Deutschen Bank ist er bislang so gering, dass Verdi keine Zahlen nennt. [mehr…]

Quelle: http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:machtkampf-im-aufsichtsrat-verdi-chef-bsirske-vergrault-deutsche-bank-aufseherin/70095611.html