Libor-Affäre: Deutsche-Bank-Aufsichtsrat stellt sich hinter Jain

 

FRANKFURT (dpa-AFX) – In der Affäre um manipulierte Marktzinsen (Libor) stellt sich der Aufsichtsrat der Deutschen Bank  demonstrativ hinter den seit Juni amtierenden Vorstandschef Anshu Jain. „Nach aktuellem Stand der Untersuchungen war kein amtierendes oder früheres Mitglied des Vorstands auf irgendeine unangemessene Weise in die untersuchten Vorgänge um Referenzzinssätze verwickelt“, heißt es in einem Brief von Aufsichtsratschef Paul Achleitner an die Mitarbeiter des Frankfurter Dax-Konzerns, der am Dienstag bekannt wurde. [mehr …]

 

 

BEIRÄTE IM MITTELSTAND: Abschied von Rotweinrunde und Familienklüngel

Im eigenen Saft schmoren, Entscheidungen im stillen Kämmerlein treffen, nur auf den Familienrat hören? Immer mehr Mittelständler sichern sich mit erfahrenen Sparringspartnern dauerhaft externe Expertise – und steigern den Erfolg.

Anders als börsennotierte Unternehmen sind Mittelständlern nicht per Aktiengesetz dazu gezwungen, einen Aufsichtsrat zu installieren. Weshalb sich KMU dennoch professionelle Beratung an Board holen sollten, wie Unternehmen eine transparente Fimenkultur pflegen und sich für die Zukunft aufstellen, erfahren Sie im Handelsblatt unter http://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/beiraete-im-mittelstand-abschied-von-rotweinrunde-und-familienkluengel/6909012.html

Quelle: Handelsblatt / Wirtschaftswoche Online

Gerhard Cromme in der Gerüchteküche

Gerhard Cromme – der Aufsichtsratsvorsitzende von ThyssenKrupp und Siemens – befindet sich in der Schusslinie der Arbeitnehmervertreter des Elektrokonzerns.

Es ist Sommer und die heißen Gerüchte kochen hoch. Wird der Multi-Aufsichtsrat Gerhard Cromme, Chef der Kontrollgremien von ThyssenKrupp und Siemens seinen Posten beim Münchner Elektrokonzern verlassen? Im nächsten Jahr wird er 70 und nach bisherigen Regeln wäre er zu alt für den Aufsichtsrat von Siemens. Doch die Regeln sind geändert worden und einer erneuten Kandidatur Crommes im Dezember steht eigentlich nichts mehr im Weg. Aber es gibt Widerstände, und die stammen vor allem aus dem Arbeitnehmerlager bei Siemens.

Dort war Cromme schon immer unbeliebt, weil er mit hartem Besen nach der Korruptionsaffäre, die 2007 in Milliardenhöhe bei Siemens hochkam, ausgekehrt hat und dabei viele Alt-Siemensianer verärgert hatte. …

Den vollständigen Artikel lesen …

© 2012 WirtschaftsWoche Online

BGH-Urteil: Aufsichtsrat darf Vorstand vorzeitig verpflichten

Laut BGH-Urteil dürfen „Altaufsichtsräte“ mit einem juristischen Kniff ihren Wunsch-Vorstand gegen den Willen von Fremd-Investoren für weitere fünf Jahre installieren. Die bisherige Rechtsprechung ist damit obsolet.

Über das Recht, den Vorstand zu bestellen, sitzt der Aufsichtsrat an einem entscheidenden Machthebel der Aktiengesellschaft. In Familienunternehmen in der Rechtsform der AG wird dies ein heikles Thema, wenn beispielsweise familienfremde Investoren im Aufsichtsrat das Ruder übernehmen. Läuft der Vertrag des Vorstands aus, kann das Kontrollgremium einen Kandidaten nach seinen Vorstellungen durchsetzen. Nun hat der Bundesgerichtshof die Tür für eine Gestaltung geöffnet, welche dem „Altaufsichtsrat“ ermöglicht, die Amtszeit seiner Wunschkandidaten für den Vorstand unabhängig von deren bisheriger Bestellungsdauer für weitere fünf Jahre zu zementieren. Das stellt die bisherige Rechtsprechung auf den Kopf.

Lesen Sie die vollständige Kolumne von Horst Grätz in der Wirtschaftswoche unter http://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/rein-rechtlich-aufsichtsrat-darf-vorstand-vorzeitig-verpflichten/6923888.html

Cromme erwägt Rückzug aus Siemens-Aufsichtsrat

München (dapd-bay). Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme erwägt einem Zeitungsbericht zufolge seinen Abschied aus dem Kontrollgremium des Münchner Konzerns. Momentan würden alle Möglichkeiten erörtert, berichtete die “Süddeutsche Zeitung” (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Cromme sei “offen für einen Abschied”. Im Falle einer abermaligen Kandidatur für das Gremium werde er wohl nicht die volle Amtszeit über fünf Jahre absolvieren.

Cromme gilt als aussichtsreicher Nachfolgekandidat von Berthold Beitz an der Spitz der einflussreichen Krupp-Stiftung.

dapd

Heidelberger: Gelddruckmaschine für den Aufsichtsrat

Der MDAX-Absteiger Heidelberger Druckmaschinen macht seit Jahren Verlust. Aber die Aufsichtsräte wollen ihre Bezüge erhöhen – dem Chefkontrolleur winkt sogar dreimal so viel wie bisher, das geht aus der Einladung zum Aktionärstreffen hervor.

Bisher erhält ein einfaches Mitglied 18.000 Euro Festgehalt und eine dividendenabhängige Variable. Nur gibt es seit vier Jahren keine Ausschüttung mehr, und auch für das laufende Geschäftsjahr 2012/13 werden abermals keine Gewinne prognostiziert.

Künftig soll ein Aufsichtsrat 40.000 Euro erhalten, die variable Komponente von zuletzt null entfällt. Der Aufsichtsratschef profitiert überproportional, weil sich zusätzlich der Faktor für diese Funktion erhöht: Er streicht dann das Drei- statt das Zweifache vom Normalsatz ein: 120.000 Euro statt zuletzt 36.000 Euro. Chefkontrolleur ist Robert Koehler, hauptberuflich Chef von SGL Carbon.

Lesen Sie den vollständigen Artikel der FTD unter http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:heideldruck-gelddruckmaschine-fuer-den-aufsichtsrat/70067025.html

Deutsche Bank vor Rückstellungen wegen Libor-Skandals.

 

In Vorstand und Aufsichtsrat werde bereits um die Höhe von Rückstellungen gerungen, berichtete das „Handelsblatt“ (Montag) unter Berufung auf Finanzkreise. Es gehe um einen Betrag zwischen 300 Millionen und einer Milliarde US-Dollar. Dieser dürfte sich schon im Halbjahresbericht niederschlagen, den der deutsche Branchenprimus am 31. Juli vorlegen will.

Die Chefin der Finanzaufsicht Bafin, Elke König, hatte in einem aktuellen Interview mit dem „Spiegel“ Banken dazu aufgefordert, „für eventuelle Schäden angemessene Rückstellungen“ zu bilden.

Analysten von Morgan Stanleyhatten zuletzt errechnet, dass der Deutschen BankStrafen über insgesamt 1,04 Milliarden Dollar drohen könnten. Die Summe würde nach der Berechnung der Experten das Ergebnis der Bank 2013 und 2014 um fünf Prozent nach unten drücken. Besonders genau schauen die Vorstände laut Zeitung aber auf den Fall der britischen Großbank Barclays, der gegen eine Rekordsumme von knapp 500 Millionen Dollar in einem Vergleich mit den Aufsehern endete.

Die Deutsche Bank sollte darunter liegen, hofften Finanzkreise. Bisherige Erkenntnisse deuten eher darauf hin, dass einzelne Mitarbeiter aus eigener Profitgier in die Manipulationen verwickelt waren. Die Deutsche Bank hat sich wegen der Manipulationsversuche bereits im vergangenen Jahr nach Informationen aus Finanzkreisen von zwei Händlern getrennt.

Dagegen wurde die seit Juni laufende Diskussion über die Manipulationen des in London ermittelten Zinssatzes Libor dadurch befeuert, dass Barclays während der Finanzkrise offenbar von höchster Stelle anordnete, geschönte Angaben bei der Libor-Stelle zu machen. Dies soll mögliche eigene Probleme bei der Refinanzierung kaschiert haben. Ende Juni hatte die Bank deshalb eine Strafe von 290 Millionen Pfund akzeptiert. In der Folge trat Vorstandschef Bob Diamond zurück.

Größer als die Gefahr möglicher Strafzahlungen könnte für die Deutsche Bank das Risiko durch Schadensersatzforderungen von privaten Klägern werden. So hat sich die Frankfurter Privatbank Metzler einer Sammelklage in den USA angeschlossen. Zugleich wächst der Druck auf den neuen Co-Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain. In dessen früherem Verantwortungsbereich, dem Investmentbanking, waren die beiden suspendierten Händler beschäftigt. Sie sollen allerdings fünf Hierarchieebenen unter Jain gearbeitet haben.

Quelle: dpa

 

Studie ERNST & YOUNG: Immer mehr Aufsichtsräte brauchen professionelle Unterstützung

Berlin/Stuttgart. Die Arbeit von Deutschlands Aufsichtsräten wird zunehmend anspruchsvoller, weshalb sie immer häufiger auf professionelle Unterstützer angewiesen sind: So genannte Corporate Secretaries fungieren in vielen Unternehmen als rechte Hand des Aufsichtsrats. Aber auch diese benötigen Unterstützung: In den meisten Unternehmen wird das Aufsichtsratsbüro zusätzlich von zwei Assistenten unterstützt. Das ergab die Studie „Klischee und Wirklichkeit. Der Aufsichtsrat in deutschen Unternehmen“ der Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Dazu hat Ernst & Young die Leiter der Aufsichtsratsbüros von 22 deutschen Unternehmen befragt, von denen die Hälfte im Dax 30 gelistet ist. „Komplexe Aufgaben, erweiterte Verantwortungsbereiche, steigende Haftungsrisiken – das ist die neue Wirklichkeit in deutschen Aufsichtsräten. Wegen der hohen Haftung und des teils geringen Salärs wird es gerade für mittelständische Unternehmen immer schwieriger geeignete Persönlichkeiten für ihre Aufsichtsratspositionen zu finden“, sagt Christian Orth, Partner bei Ernst & Young.

Vorstand informiert Aufsichtsräte umfassend

Die meisten Unternehmen versorgen ihre Aufsichtsräte umfangreich mit Informationen, damit diese ihre Kontrollfunktion wahrnehmen können: Laut der Ernst & Young-Studie erfüllen bereits 95 Prozent der befragten Firmen die entsprechende Anforderung des Deutschen Corporate Governace Kodex, konkrete organisatorische Regeln für die Berichtspflichten des Vorstands vorzusehen. Auch inhaltlich werden die Aufsichtsräte umfangreich informiert: Sämtliche untersuchte Unternehmen legen ihren Aufsichtsräten Jahres- und Konzernabschlüsse vor, 96 Prozent zudem die Berichte der Internen Revision und 91 Prozent außerdem Berichte zur zukünftigen Unternehmensentwicklung.

Aufsichtsräte nutzen kaum neue Kommunikationsmöglichkeiten

Die meisten Aufsichtsräte sind allerdings noch nicht auf dem neusten Stand, was ihre Kommunikation angeht: In 77 Prozent der Unternehmen nutzen die Aufsichtsräte keine neuen technischen Geräte wie Smart Phones oder Tablet PCs. Der Grund: Die meisten Firmen stellen ihren Aufsichtsräten solche Geräte noch nicht zur Verfügung. Die Aufsichtsräte haben aber in der Regel genügend Zeit, um sich auf die nächste Aufsichtsratssitzung vorzubereiten: 77 Prozent der befragten Aufsichtsratsbüros verschicken die entsprechenden Unterlange zehn bis 14 Tage vorher. Wegen der Fülle der Informationen schaffen es viele Aufsichtsräte trotzdem zum Teil nicht, die gesamten Unterlagen zu sichten. 41 Prozent der Firmen übermitteln diese Unterlagen per Post, ebenso viele verwenden dafür einen virtuellen Datenraum. Immerhin 36 Prozent verschicken vertrauliche Unternehmensinformationen jedoch noch in ungeschützten E-Mails. „Dies bringt ein unnötiges Sicherheitsrisiko für das jeweilige Unternehmen mit sich, weil die Nachrichten weder vor Veränderung noch vor unbefugter Einsicht geschützt sind“, sagt Orth.

Externe Akteure unterstützen bei Kontrolle des Vorstands

Bei der Kontrolle des Vorstands nutzen immer mehr Aufsichtsräte auch die Expertise externer Akteure: 68 Prozent ziehen neben den Berichten des Vorstands Informationen externer Experten zu Rate. Dazu gehören etwa die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers, der dem Aufsichtsrat als kompetenter Gesprächspartner dient. 77 Prozent der Aufsichtsratsbüros gaben an, dass regelmäßig Gespräche und anlassbezogene Treffen zwischen dem Abschlussprüfer und dem Aufsichtsrat stattfinden. Darüber hinaus erwarten 23 Prozent, dass sich dieser Austausch in den nächsten Jahren noch verstärken und der Aufsichtsrat davon profitieren wird.

Vorstandsvergütung ist heikles Thema

Die Frage, ob die Gehälter der Vorstände angemessen sind, ist eines der heikelsten und schwierigsten Themen, mit dem sich Aufsichtsräte befassen: Knapp zwei Drittel der Aufsichtsratsbüros sind jedoch der Ansicht, dass die Aufsichtsräte dazu in der Lage sind, die Leistung der Vorstandsmitglieder zu bewerten und davon ausgehend die Angemessenheit der Vergütung zu beurteilen. Mehr als ein Drittel der von Ernst & Young befragten Unternehmen prüft alle ein bis zwei Jahre, ob die Vorstandsvergütung angemessen ist. Dazu holen sich 59 Prozent der Aufsichtsräte dann Informationen zur Beurteilung der Vergütung ein, wenn das Unternehmen das Vergütungssystem anpasst. Wenn sich die Zusammensetzung des Vorstands ändert, tun dies jedoch nur 18 Prozent.

Aufsichtsratsvergütung ist meist noch erfolgsorientiert

Knapp drei Viertel der Unternehmen entlohnen die Arbeit ihrer Aufsichtsräte zum Teil erfolgsorientiert. 27 Prozent zahlen dem Aufsichtsrat entgegen der bisherigen Kodex-Empfehlung ausschließlich eine feste Vergütung. Für die Zukunft planen neun Prozent der befragten Aufsichtsratsbüros die erfolgsorientierte Vergütung zu verringern und 18 Prozent wollen diese ganz abschaffen. Damit wollen die Unternehmen die Voraussetzung dafür schaffen, dass der Aufsichtsrat seine Überwachsungspflicht unabhängig erfüllen kann. Die Überprüfung der Effizienz des Aufsichtsrates erfolgt in 91 Prozent der befragten Unternehmen im Rahmen einer Selbstevaluation. Nur 23 Prozent lassen die Arbeit des Aufsichtsrates durch externe Dienstleister prüfen.

Diversity spielt immer größere Rolle in deutschen Aufsichtsräten

Diversity steht in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft weit oben auf der Agenda: Derzeit verfügen bereits mehr als 60 Prozent der befragten Unternehmen über ein Gesamtkonzept zur Umsetzung einer Diversity-Strategie und 13 Prozent planen ein solches Konzept. Mehr als 70 Prozent haben jedoch noch keine konkrete Zielvorgabe für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats. Dabei sind 77 Prozent der Meinung, dass ein heterogener Aufsichtsrat besser arbeite als ein homogener. Der wichtigste Aspekt im Diversity-Konzept ist für die befragten Unternehmen die Internationalität.

Quelle: http://www.markenartikel-magazin.de/no_cache/unternehmen-marken/artikel/details/1002929-aufsichtsraete-werden-erfolgsorientiert-bezahlt/

Über Ernst & Young

Ernst & Young* ist eine der drei großen deutschen Prüfungs- und Beratungsorganisationen. In der Steuerberatung ist Ernst & Young deutscher Marktführer. Ernst & Young beschäftigt 6.900 Mitarbeiter an 22 Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2009/2010 einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro. Gemeinsam mit den 141.000 Mitarbeitern der internationalen Ernst & Young-Organisation betreut Ernst & Young Mandanten überall auf der Welt. Ernst & Young bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung, Transaktionsberatung, Advisory Services und Immobilienberatung.

Zusätzliche Informationen finden Sie unter http://www.de.ey.com

Compliance: Gratwanderung zwischen Dankeschön und Bestechung

Berlin/München. Seit dem Siemens-Bestechungsskandal ist der Kampf gegen Korruption in der deutschen Wirtschaft oberstes Gebot. Mit ihren Regeln für gute Unternehmensführung schießen einige Firmen aber übers Ziel hinaus. Muss jede Einladung zum Kaffee nun genehmigt werden?

Selbst ein Blumenstrauß ist unter Verdacht geraten. Als sich die Veranstalter eines Kongresses in Berlin bei den Organisatorinnen damit bedanken wollten, bekamen sie die Sträuße postwendend zurück: Bestechungsgefahr, mit den Vorschriften für gute Unternehmensführung nicht zu vereinbaren. «Compliance» heißt das Schlagwort, das die Beschäftigten in vielen Firmen in Deutschland inzwischen zur Verzweiflung treibt – und Heerscharen von Juristen Spitzenhonorare einbringt. Vor allem in kleineren Firmen wissen Mitarbeiter kaum noch, was im Geschäftsverkehr erlaubt ist und was nicht – und ob sie ihre Kunden überhaupt noch zum Kaffee einladen dürfen.

Lesen Sie den vollständigen Artikel unter http://www.n-tv.de/ticker/Beruf/Compliance-Wahnsinn-nervt-Firmen-Gratis-Kaffee-noch-ok-article6769271.html

Quelle: n-tv.de, dpa

Opel-Aufsichtsrat stimmt zu – Sanierungsexperte Sedran führt Opel übergangsweise

 

Rüsselsheim. In einer Sondersitzung hat der Opel-Aufsichtsrat einen neuen Vorstandschef gekürt. Strategievorstand Thomas Sedran tritt die Nachfolge von Karl-Friedrich Stracke an.

Der frühere Unternehmensberater Sedran kennt die Adam Opel AG aber aus seiner Zeit bei Alixpartners in München sehr gut: Als Leiter des Geschäftsbereichs Europäische Automobilindustrie begleitete er dort seit 2009 die jüngste Sanierung des Autobauers, bei der ein Werk geschlossen und rund 8000 Mitarbeiter entlassen wurden.

Allerdings gilt bei Opel in den deutschen Werken eine Standortgarantie bis Ende 2016. Nach dem Chefwechsel werden jedoch harte Einschnitte befürchtet, das Werk Bochum könnte geschlossen werden. Viel Geduld hat GM mit der Opel-Führungsspitze in den vergangenen Jahren nicht bewiesen: Seit 2009 wurden drei Vorstandschefs verschlissen. Der künftig mit „Sonderaufgaben“ bei GM betreute Stracke war im April 2011 zum Vorstandschef der Adam Opel AG berufen worden und erst vor wenigen Monaten zum Präsidenten von General Motors Europe ernannt worden.

Quelle: Reuters / dpa