Studie Bearing Point: Agenda 2015 – Compliance Management bei Versicherungen

Das gesetzliche und regulatorische Umfeld der deutschen Versicherungswirtschaft wird seit Jahren stetig komplexer. Gleichzeitig zeichnet sich das Marktumfeld von einer hohen Medien- und Kundensensibilität bei tatsächlichen oder auch nur vermuteten Regelverstößen aus. Die öffentliche Reputation eines Versicherers hat direkten Einfluss auf dessen Geschäftsentwicklung. Daher setzen viele Versicherer auf ein systematisches Compliance Management, dessen Aufgabe u. a. der Reputationsschutz ist.

Das Beratungsunternehmen BearingPoint hat daher den Status Quo im Umgang mit Compliance bei Versicherern untersucht sowie zeigt Trends und Herausforderungen zu möglichen künftigen Aufgabenstellungen auf, insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden Solvency II-Umsetzungen.

Die vorliegende Studie untersucht den Status Quo und bestehende Herausforderungen zum Thema Compliance bei deutschen Erst- und Rückversicherern aus der Fach- und Systemsicht und ist abrufbar unter http://www.bearingpoint.com/de-de/download/0721_WP_DE_ComplianceVersicherung_final_web.pdf 

 

BER: Aufsichtsrat entscheidet am Freitag über neuen Termin

 

Flughafen in Schönefeld soll erst im Herbst 2013 fertig sein

Berlin. Die Fertigstellung des neuen Hauptstadtflughafens verschiebt sich erneut. Der neue Technikchef Horst Amann wird am Freitag auf einer vorgezogenen Aufsichtsratssitzung eine Eröffnung erst im Herbst 2013 vorschlagen. Wie die Nachrichtenagentur dapd heute aus zuverlässiger Quelle erfuhr, soll der neue Termin mit dem Winterflugplan 2013 abgestimmt werden. Der Winterflugplan tritt zum 1. November 2013 in Kraft. [mehr…]

 

Studie ERNST & YOUNG: Immer mehr Aufsichtsräte brauchen professionelle Unterstützung

Berlin/Stuttgart. Die Arbeit von Deutschlands Aufsichtsräten wird zunehmend anspruchsvoller, weshalb sie immer häufiger auf professionelle Unterstützer angewiesen sind: So genannte Corporate Secretaries fungieren in vielen Unternehmen als rechte Hand des Aufsichtsrats. Aber auch diese benötigen Unterstützung: In den meisten Unternehmen wird das Aufsichtsratsbüro zusätzlich von zwei Assistenten unterstützt. Das ergab die Studie „Klischee und Wirklichkeit. Der Aufsichtsrat in deutschen Unternehmen“ der Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Dazu hat Ernst & Young die Leiter der Aufsichtsratsbüros von 22 deutschen Unternehmen befragt, von denen die Hälfte im Dax 30 gelistet ist. „Komplexe Aufgaben, erweiterte Verantwortungsbereiche, steigende Haftungsrisiken – das ist die neue Wirklichkeit in deutschen Aufsichtsräten. Wegen der hohen Haftung und des teils geringen Salärs wird es gerade für mittelständische Unternehmen immer schwieriger geeignete Persönlichkeiten für ihre Aufsichtsratspositionen zu finden“, sagt Christian Orth, Partner bei Ernst & Young.

Vorstand informiert Aufsichtsräte umfassend

Die meisten Unternehmen versorgen ihre Aufsichtsräte umfangreich mit Informationen, damit diese ihre Kontrollfunktion wahrnehmen können: Laut der Ernst & Young-Studie erfüllen bereits 95 Prozent der befragten Firmen die entsprechende Anforderung des Deutschen Corporate Governace Kodex, konkrete organisatorische Regeln für die Berichtspflichten des Vorstands vorzusehen. Auch inhaltlich werden die Aufsichtsräte umfangreich informiert: Sämtliche untersuchte Unternehmen legen ihren Aufsichtsräten Jahres- und Konzernabschlüsse vor, 96 Prozent zudem die Berichte der Internen Revision und 91 Prozent außerdem Berichte zur zukünftigen Unternehmensentwicklung.

Aufsichtsräte nutzen kaum neue Kommunikationsmöglichkeiten

Die meisten Aufsichtsräte sind allerdings noch nicht auf dem neusten Stand, was ihre Kommunikation angeht: In 77 Prozent der Unternehmen nutzen die Aufsichtsräte keine neuen technischen Geräte wie Smart Phones oder Tablet PCs. Der Grund: Die meisten Firmen stellen ihren Aufsichtsräten solche Geräte noch nicht zur Verfügung. Die Aufsichtsräte haben aber in der Regel genügend Zeit, um sich auf die nächste Aufsichtsratssitzung vorzubereiten: 77 Prozent der befragten Aufsichtsratsbüros verschicken die entsprechenden Unterlange zehn bis 14 Tage vorher. Wegen der Fülle der Informationen schaffen es viele Aufsichtsräte trotzdem zum Teil nicht, die gesamten Unterlagen zu sichten. 41 Prozent der Firmen übermitteln diese Unterlagen per Post, ebenso viele verwenden dafür einen virtuellen Datenraum. Immerhin 36 Prozent verschicken vertrauliche Unternehmensinformationen jedoch noch in ungeschützten E-Mails. „Dies bringt ein unnötiges Sicherheitsrisiko für das jeweilige Unternehmen mit sich, weil die Nachrichten weder vor Veränderung noch vor unbefugter Einsicht geschützt sind“, sagt Orth.

Externe Akteure unterstützen bei Kontrolle des Vorstands

Bei der Kontrolle des Vorstands nutzen immer mehr Aufsichtsräte auch die Expertise externer Akteure: 68 Prozent ziehen neben den Berichten des Vorstands Informationen externer Experten zu Rate. Dazu gehören etwa die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers, der dem Aufsichtsrat als kompetenter Gesprächspartner dient. 77 Prozent der Aufsichtsratsbüros gaben an, dass regelmäßig Gespräche und anlassbezogene Treffen zwischen dem Abschlussprüfer und dem Aufsichtsrat stattfinden. Darüber hinaus erwarten 23 Prozent, dass sich dieser Austausch in den nächsten Jahren noch verstärken und der Aufsichtsrat davon profitieren wird.

Vorstandsvergütung ist heikles Thema

Die Frage, ob die Gehälter der Vorstände angemessen sind, ist eines der heikelsten und schwierigsten Themen, mit dem sich Aufsichtsräte befassen: Knapp zwei Drittel der Aufsichtsratsbüros sind jedoch der Ansicht, dass die Aufsichtsräte dazu in der Lage sind, die Leistung der Vorstandsmitglieder zu bewerten und davon ausgehend die Angemessenheit der Vergütung zu beurteilen. Mehr als ein Drittel der von Ernst & Young befragten Unternehmen prüft alle ein bis zwei Jahre, ob die Vorstandsvergütung angemessen ist. Dazu holen sich 59 Prozent der Aufsichtsräte dann Informationen zur Beurteilung der Vergütung ein, wenn das Unternehmen das Vergütungssystem anpasst. Wenn sich die Zusammensetzung des Vorstands ändert, tun dies jedoch nur 18 Prozent.

Aufsichtsratsvergütung ist meist noch erfolgsorientiert

Knapp drei Viertel der Unternehmen entlohnen die Arbeit ihrer Aufsichtsräte zum Teil erfolgsorientiert. 27 Prozent zahlen dem Aufsichtsrat entgegen der bisherigen Kodex-Empfehlung ausschließlich eine feste Vergütung. Für die Zukunft planen neun Prozent der befragten Aufsichtsratsbüros die erfolgsorientierte Vergütung zu verringern und 18 Prozent wollen diese ganz abschaffen. Damit wollen die Unternehmen die Voraussetzung dafür schaffen, dass der Aufsichtsrat seine Überwachsungspflicht unabhängig erfüllen kann. Die Überprüfung der Effizienz des Aufsichtsrates erfolgt in 91 Prozent der befragten Unternehmen im Rahmen einer Selbstevaluation. Nur 23 Prozent lassen die Arbeit des Aufsichtsrates durch externe Dienstleister prüfen.

Diversity spielt immer größere Rolle in deutschen Aufsichtsräten

Diversity steht in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft weit oben auf der Agenda: Derzeit verfügen bereits mehr als 60 Prozent der befragten Unternehmen über ein Gesamtkonzept zur Umsetzung einer Diversity-Strategie und 13 Prozent planen ein solches Konzept. Mehr als 70 Prozent haben jedoch noch keine konkrete Zielvorgabe für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats. Dabei sind 77 Prozent der Meinung, dass ein heterogener Aufsichtsrat besser arbeite als ein homogener. Der wichtigste Aspekt im Diversity-Konzept ist für die befragten Unternehmen die Internationalität.

Quelle: http://www.markenartikel-magazin.de/no_cache/unternehmen-marken/artikel/details/1002929-aufsichtsraete-werden-erfolgsorientiert-bezahlt/

Über Ernst & Young

Ernst & Young* ist eine der drei großen deutschen Prüfungs- und Beratungsorganisationen. In der Steuerberatung ist Ernst & Young deutscher Marktführer. Ernst & Young beschäftigt 6.900 Mitarbeiter an 22 Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2009/2010 einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro. Gemeinsam mit den 141.000 Mitarbeitern der internationalen Ernst & Young-Organisation betreut Ernst & Young Mandanten überall auf der Welt. Ernst & Young bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung, Transaktionsberatung, Advisory Services und Immobilienberatung.

Zusätzliche Informationen finden Sie unter http://www.de.ey.com

Info-Radio zum Thema Flughafen und optimale Aufsichtsratsarbeit

Wirtschaft aktuell, 12.06.2012

Agentur will Aufsichtsräte schulen

Berlin. Nach der geplatzten Eröffnung des neuen Flughafens steht der Aufsichtsrat in der Kritik, dem auch Klaus Wowereit angehört. Hätte er genauer kontrollieren müssen? Die Agentur für Aufsichtsräte will derartige Pannen verhindern und schult deshalb solche Gremien. Anja Dobrodinsky berichtet.

Im Flughafen-Aufsichtsrat sitzen viele Politiker und Gewerkschafter. Von vornherein ein Fehler, findet Michael Adams, Professor für Wirtschaftsrecht an der Uni Hamburg. Sie hätten einfach zu wenig Erfahrung mit solchen Großprojekten:
Also mein Aufsichtsrat hätte so ausgesehen, dass dort mindestens sechs Ingenieure gesessen hätten, die auch Erfahrung haben, möglichst sogar mit Flughafenbau, und dann sofort sehen, hier wird etwas in der Risikodarstellung geschönt, und dann durchgreifen könnte.

Auch der Geschäftsführer der Agentur für Aufsichtsräte Eckart Reinke versteht nicht, wie der Aufsichtsrat so versagen konnte. Man habe im Prinzip nur zwei Dinge kontrollieren müssen, nämlich ob das Projekt im Budget und im Zeitplan bleibt. Doch genau das gelang nicht. Viele Aufsichtsräte, vor allem Politiker, würden nicht einmal ihre Rechte und Pflichten kennen. Dabei seien die überschaubar und ließen sich an einem Tag lernen: Aufsichtsräte müssen Vorstände besetzen und abberufen, den Jahresabschluss prüfen lassen und oft auch Risikomanagementsysteme beurteilen. Doch viele wissen nicht einmal das. Reinke hat eine Erklärung: Ein Aufsichtsratsmandat frönt immer noch der Eitelkeit, und viele fühlen sich geehrt durch diese Aufgabe und sehen es nicht als harte Arbeit.

Das sieht auch Wirtschaftsrechtler Michael Adams so. Aufsichtsräte seien immer noch Beuteposten, sagt er. Weil die Aufgaben unterschätzt werden, nehmen viele Räte neben ihrem Hauptberuf gleich ein ganzes Dutzend Mandate an. Dabei sind per Gesetz nur zehn erlaubt, in vielen Arbeitsverträgen sogar nur zwei oder drei. Neben fachlicher Kompetenz und Zeit fehle es auch oft an sozialer Kompetenz. Ob das bei BER auch so war, kann Eckart Reinke nicht sagen: Ich weiß nur, dass Aufsichtsräte, die zu harmonisch zusammengesetzt sind, oft eher zu Fehlentscheidungen neigen, weil das kritische Hinterfragen nicht kommt. Genauso wenn einer von seiner Hierarchie her einen Aufsichtsrat dominiert, werden auch kritische Fragen unterdrückt.

Dabei soll ein Aufsichtsratsvorsitzender eigentlich ein Moderator sein. Dass viele Aufsichtsräte ihre Arbeit unterschätzen oder nicht ernst genug nehmen, kann sehr gefährlich werden: Jeder, der nicht gewillt ist, sich professionell vorzubereiten und auch seine Zeit dafür ausreichend zu geben, sollte sich fernhalten, denn im Regelfall haftet man mit seinem kompletten Privatvermögen für Fehlentscheidungen.

Das gelte auch für den Flughafen-Aufsichtsrat. Die Agentur für Aufsichtsräte will die Kompetenz der Kontrollinstanzen stärken. Deshalb veranstaltet sie seit 2002 jedes Jahr ein Dutzend Seminare mit einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern oder ganzen Gremien. Seit horrende Managergehälter in der Kritik stehen, wird hier auch oft über die Vergütung von Vorständen und Aufsichtsräten gesprochen. Die Agentur hilft Unternehmen außerdem bei der Suche nach geeigneten Personen für den Aufsichtsrat. Dazu schaut sie sich die Gremien an, klärt welche Kompetenzen noch fehlen und vermittelt dann passende Kandidaten.

Cromme bleibt mächtigster Aufsichtsrat

Gerhard Cromme bleibt der einflussreichste Firmenaufseher Deutschlands. Eine Studie der Universität Göttingen und des Handelsblatts sieht den Aufsichtsratsvorsitzenden von Siemens und Thyssen-Krupp vorn.

Düsseldorf / Berlin. Gerhard Cromme, Aufsichtsratsvorsitzender von Siemens und Thyssen-Krupp und Kontrolleur bei Allianz und Axel Springer, ist weiterhin der einflussreichste Firmenaufseher Deutschlands. Das zeigt eine aktuelle Studie von Handelsblatt und der Universität Göttingen.

Auf Platz zwei der mächtigsten Unternehmenskontrolleure folgt Paul Achleitner, frisch gekürter Chefaufseher der Deutschen Bank und Aufsichtsrat bei Bayer, Daimler und RWE. Auf Platz drei rangiert Bayer-Aufsichtsratschef Manfred Schneider, der ebenfalls bei Linde und RWE kontrolliert. Michael Wolff, Professor für Management und Controlling der Universität Göttingen, zählte nicht nur die Mandate, gewichtet mit der wirtschaftlichen Bedeutung des jeweiligen Unternehmens. Seine Wissenschaftler werteten auch Netzwerke und Status der 1.000 Aufsichtsräte aus, die von der Kapitalseite der 160 Dax-Unternehmen entsandt wurden. Größter Netzwerker und bestens verdrahtet ist demnach Henning Kagermann, im Gesamtranking auf Platz fünf.

Die Frauenquote auf der Anteilseignerseite ist in einem Jahr von etwa acht Prozent auf 13 Prozent geklettert. Allein 14 Frauen sind neu in die Räte der Dax 30-Konzerne eingezogen. Trotzdem zählen Aufsichtsrätinnen weiter nicht zu den mächtigsten Kontrolleuren.

Einflussreichste Rätin ist laut der Studie auf Rang 17 Renate Köcher, die Mandate bei Infineon, Allianz und BMW innehat. Auf Rang 27 folgt Nicola Leibinger-Kammüller (Lufthansa, Siemens, Axel Springer). Ursula Piech, Ehefrau des Volkswagen Patriarchen Ferdinand Piech, hat es durch den Einzug in den VW-Aufsichtsrat nur auf Rang 346 geschafft. Ihr fehlt es laut Studie noch an Reputation, Netzwerk und Status.

Quelle: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/koepfe/ranking-cromme-bleibt-maechtigster-aufsichtsrat/6806972.html

Opel-Aufsichtsrat berät über Sanierungsplan

Rüsselsheim (dpa) – Der Aufsichtsrat des Autobauers Opel hat die Beratungen über den neuen Sanierungsplan aufgenommen.

In seinem Dokument erklärt Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke die Strategie, wie er die seit Jahren Milliardenverluste anhäufende Tochter des US-Konzerns General Motors (GM) wieder in die schwarzen Zahlen führen will.

Die hohen Kosten will der Opel-Manager wohl vor allem durch die Zusammenarbeit mit dem französischen Autokonzern PSA Peugeot Citroën in den Griff bekommen. Besonders im Einkauf, der Logistik und der Entwicklung soll gespart werden. Neue Modelle und der Export in neue Märkte sollen zudem den zuletzt schleppenden Absatz in Schwung bringen. Nach dpa-Informationen wird die Arbeitnehmerbank im Aufsichtsrat Strackes Plan unterstützen.

Werksschließungen sieht das überarbeitete Konzept genauso wenig vor wie einen Kahlschlag beim Personal. Denn in Deutschland verhandeln Unternehmen, Betriebsrat und IG Metall derzeit unter anderem über den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2016. Das Werk in Bochum soll frühestens 2017 und damit zwei Jahre später als bisher geplant geschlossen werden.

Opel hat mit Absatzrückgängen auf dem schwachen europäischen Automarkt zu kämpfen. In den ersten fünf Monaten des Jahres verkauften der Autobauer und die britische Schwester Vauxhall in der Europäischen Union fast 16 Prozent weniger Autos als ein Jahr zuvor, der Gesamtmarkt schrumpfte um 7,7 Prozent.

Quelle: dpa

Architekten: Flughafen-Aufsichtsrat für Debakel mitverantwortlich

BERLIN (dpa-AFX) – Am Debakel um den Hauptstadtflughafen trägt die Politik aus Sicht von Architekten und Ingenieuren eine erhebliche Mitschuld. ‚Die Bauschaffenden und die Planer werden für eine Blamage haften müssen, zu deren Ursache sie nur wenig bis gar nicht beigetragen haben‘, heißt es in einer am Freitag verbreiteten Stellungnahme des Berliner Architekten- und Ingenieur-Vereins (AIV). Auch die Besetzung des Aufsichtsrats mit Politikern habe zu dem Debakel geführt. ‚In jedem Fall muss geklärt werden, ob der Aufsichtsrat seinen Verpflichtungen nachgekommen ist.‘

Im Kontrollgremium der staatlichen Betreibergesellschaft sitzen Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und der Bundes-Verkehrsstaatssekretär Rainer Bomba (CDU). Nachdem der Eröffnungstermin 3. Juni im Mai wegen Brandschutz-Problemen abgeblasen wurde, kündigten sie dem Flughafen-Technikchef Manfred Körtgen und dem Generalplaner, dem Konsortium PG BBI.

Aus Sicht des AIV sind die Probleme bei öffentlichen Bauvorhaben systembedingt: ‚Fast scheint es zu den Voraussetzungen zu gehören, die Projekte mit zu geringen Kosten und nicht einlösbaren Terminankündigungen über die Startlinie zu schieben. Die Ziellinie erscheint noch weit genug entfernt, und die politischen Gremien werden am Ziel andere sein.‘ Das müsse ein Ende haben, sonst verlören deutsche Bauplanung und Normung weltweit ihren guten Ruf./bf/DP/edh

Quelle: dpa-AFX

Brüssel fordert 40 Prozent Frauenanteil in börsennotierten Aufsichtsräten bis 2020

Brüssel macht Ernst mit der Frauenquote. Die DPA meldet, dass die EU-Grundrechtekommissarin Viviane Reding im Oktober einen Gesetzesvorschlag vorlegen will, in dem Reding die Unternehmen verpflichten will, bis zum Jahr 2020 einen Frauenanteil von 40 Prozent in den Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen zu erreichen. Die Kommission unterstütze die Initiative, die europaweit in den Führungsgremien gelten soll. Wo, wie in Deutschland, zwischen Aufsichtsrat und Vorstand unterschieden wird, soll die Quote für den Aufsichtsrat gelten.

Reding hatte im März konkrete Vorschläge zur Frauenquote angekündigt, da freiwillige Selbstverpflichtungen in ihren Augen nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hätten. Die Selbstverpflichtung, bis 2015 den Frauenanteil in der Spitze auf 30 und bis 2020 auf 40 Prozent zu erhöhen, unterschrieben in ganz Europa bis März nur 24 Unternehmen, wie die Kommission damals erklärte.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/karriere/initiative-aus-bruessel-reding-will-frauenquote-per-gesetz-1.1382506

BER-Desaster: Entlastung des Aufsichtsrats verschieben – Opposition fordert offene Informationspolitik der Regierung

BER-Desaster: Entlastung des Aufsichtsrats verschieben – Bündnisgrüne fordern offene Informationspolitik der Regierung

Der Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag AXEL VOGEL hat Ministerpräsident Matthias Platzeck aufgefordert, die beabsichtigte Entlastung von Geschäftsführung und Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft (FBB) durch die Gesellschafter aufzuschieben “Wir stehen derzeit vor der Frage, ob die Flughafengesellschaft durch das Verhalten der Geschäftsführung geschädigt wurde und ob der Aufsichtsrat seine Kontrollpflichten vernachlässigt hat. In dieser Situation die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat zu entlasten, verbietet sich von selbst”, sagte AXEL VOGEL.

Laut Gesellschaftsvertrag obliegt es der Gesellschafterversammlung, bis August des laufenden Geschäftsjahres den Jahresabschluss der Flughafengesellschaft festzustellen. Zugleich werden in der Regel Geschäftsführung und Aufsichtsrat entlastet, d.h. ihnen wird das Vertrauen ausgesprochen und ihr Agieren gebilligt. Nach Auskunft des Aufsichtsratsvorsitzenden der FBB, Berlins regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit, vom 6.6.12 hat der Aufsichtsrat der Gesellschafterversammlung die Entlastung bereits empfohlen. Allerdings hat die Gesellschafterversammlung bislang noch nicht getagt. AXEL VOGEL kündigte ferner an, den brandenburgischen Landesrechnungshof um Überprüfung der Angelegenheit zu bitten.

AXEL VOGEL kritisierte zudem die Informationspolitik der Landesregierung bei der Aufklärung des BER-Debakels und forderte eine schnelle Veröffentlichung der als nicht geheim einzustufenden Teile der Aufsichtsratsprotokolle der FBB und weiterer relevanter Unterlagen. Die von der Staatskanzlei seit heute ermöglichte Einsichtnahme für die Landtagsabgeordneten sei unter Verweis auf Geschäftsgeheimnisse an die Bedingung eines absoluten Stillschweigens geknüpft. “Doch die Steuerzahler möchten wissen, wie es zu dem BER-Debakel kam. Ihnen ist nicht geholfen, wenn die Abgeordneten über jegliche interne Vorgänge in der Flughafengesellschaft nicht reden dürfen.” AXEL VOGEL kritisierte, hier werde die Gesellschaftsform der GmbH vorgeschoben und “auf inakzeptable Weise missbraucht, um die Kontrollmöglichkeiten des Parlaments zu behindern”.

Er werde deshalb wie angekündigt auf die Wahrnehmung des Einsichtrechts zunächst verzichten und darauf warten, dass ihm Akten zur Verfügung gestellt werden, in denen die Stellen, die die Staatskanzlei als Geschäftsgeheimnisse einstuft, geschwärzt sind. Dies werde ihm ermöglichen, über die eingesehenen Akten öffentlich zu berichten. In die als Verschlusssache eingestuften Akten wird hingegen in den nächsten Tagen die bündnisgrüne Abgeordneten SABINE NIELS Einsicht nehmen, die stellvertretendes Mitglied des Verkehrsausschusses ist.

Quelle: Tobias Arbinger unter http://www.artikel-presse.de

„Handelsblatt“: Abwicklung der WestLB droht zu scheitern, Aufsichtsrat tagt am Mittwoch

Düsseldorf – Der Verkauf des letzten funktionsfähigen Teils der WestLB an die hessische Landesbank (Helaba) droht zu scheitern. Nach Informationen des „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe) aus Finanzkreisen kommen an diesem Dienstag Vertreter des Landes NRW, der WestLB, ihrer Abwicklungsbank EAA, der beiden NRW Sparkassenverbände und der Helaba zu einem Krisentreffen in Frankfurt/M. zusammen. An diesem Tag muss eine Lösung gefunden werden, denn am Mittwoch will der Aufsichtsrat der Helaba über den Kauf und dessen Konditionen abschließend entscheiden. Der Streit dreht sich um neu aufgetauchte Risiken bei der WestLB. Der Vorstandsvorsitzende der Helaba Hans-Dieter Brenner teilte am Mittwoch vergangener Woche den Verhandlungsteilnehmer mit, dass im Portfolio der WestLB-Verbundbank eine Derivatepaket im Volumen von 4,2 Milliarden Euro aufgetaucht sei mit einem negativen Wert von 300 Millionen Euro.

„Dieses war uns nicht bekannt, und dieses werden wir nicht nehmen“, soll Brenner nach Aussagen von Teilnehmern gesagt haben und damit drohen, die gesamte Übernahme platzen zu lassen. Auf der Sitzung in Frankfurt wollen soll die Zusammensetzung des Derivatepakets geprüft werden. Wie es heißt, handele es sich nicht um markgängige Produkte, sondern interne Absicherungsgeschäfte der WestLB. Während Brenner und die Vertreter des Sparkassenlagers darauf drängen, dass das Derivatepaket mit der WestLB an ihre Nachfolgegesellschaft Portigon geht oder aber an die Erste Abwicklungsanstalt EAA, hat der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert-Walter Borjans dies ausgeschlossen. Das Land NRW ist ab Juli Alleineigentümer der Portigon und auch in der Haftung bei der EAA. Bereits am späten Montagabend fanden sich die Aufsichtsratsmitglieder der WestLB in einer Telefonkonferenz zusammen. Die WestLB wollte sich zu dem Sachverhalt nicht äußern.

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